Laura Fischer macht im Rappenhof in Weinsberg eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Auch Bettenmachen ist Teil des Berufsalltags.
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Aufbau, Tätigkeit, Gehalt: So läuft die Ausbildung zur Hotelfachfrau

Als Hotelfachkraft hat man jede Menge Kontakt mit Gästen. Das macht meist viel Spaß, manchmal kommt es aber auch zu bizarren Situationen.

Laura Fischer macht im Rappenhof in Weinsberg eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Auch Bettenmachen ist Teil des Berufsalltags.

„Ich war früher ganz schüchtern, habe leise gesprochen und beim Kontakt mit Fremden oft gezittert“, sagt Laura Fischer. Das habe sich durch ihren Nebenjob verändert. Mit 16 Jahren hat die heute 21-Jährige nebenbei als Kellnerin gearbeitet. „Dabei habe ich viel Selbstbewusstsein aufgebaut“, erklärt sie.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Laura Fischer in der Branche nun eine Ausbildung macht – als Hotelfachfrau im Rappenhof in Weinsberg bei Heilbronn. Hier macht sie Betten, begrüßt die Gäste an der Rezeption und bedient bei Familienfeiern. Dass sie einen Einblick in verschiedene Abteilungen bekommt, gefällt ihr gut: „Man lernt dadurch die Arbeit, die die Kollegen machen, erst richtig zu schätzen.“ Die Zimmer schnell fertig zu machen, sei anstrengend. Und die Rezeption mache immer den ersten Eindruck. „Alles läuft dort zusammen. Die Rezeption ist der Kopf eines Hotels.“

Ausbildung zur Hotelfachfrau: Reklamationstraining für den Ernstfall

Im Moment erfüllt die 21-Jährige aus Abstatt bei Heilbronn in ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau die Wünsche der Gäste im Restaurant des Hotels Rappenhofs in Weinsberg. Häufig muss sie auch am Wochenende arbeiten. „Manchmal gibt es Wünsche, da wundert man sich nur. Man kann nicht jedem Gast gerecht werden“, sagt Fischer. Wichtig sei dann nur, dass man Unstimmigkeiten und Konflikte nicht persönlich nimmt.

Kann man die Art der Gäste denn unterscheiden? „Ja, wir haben in der Schule eine Tabelle bekommen“, erzählt die Auszubildende zur Hotelfachfrau lachend. Diese sortiert die Gäste in unterschiedliche Menschentypen ein. Um auf alles vorbereitet zu sein, gibt es für die Auszubildenden im Blockunterricht auch Reklamationstraining. Zudem habe Laura Fischer bislang die Grundlagen wie Wasser- oder Gläserarten und alles übers Tischdecken gelernt.

Zusatzqualifikation Hotelmanagement

In der Schule übt Laura Fischer, Bestellungen auf Englisch oder Französisch aufzunehmen. Das ist Teil der Zusatzqualifikation Hotelmanagement, die sie mit der Ausbildung macht. „Damit sind die Möglichkeiten zur Weiterbildung viel besser“, erklärt die Auszubildende zur Hotelfachfrau.

Sie könne sich zwar vorstellen, lange in der Branche zu arbeiten, möchte sich aber alle Wege offen lassen. Pläne hat sie dennoch: „Ich träume vom Arbeiten in südamerikanischen Ländern.“ Besonders Mexiko habe es ihr angetan. „Aber nicht zum Urlaubmachen, sondern zum Arbeiten.“

Um europaweit in der Gastronomie arbeiten zu können, benötigen Hotelfachkräfte nicht nur Sprachkenntnisse. Auch die Abschlüsse müssen anerkannt sein. Deshalb gibt es die Möglichkeit einer freiwilligen Weiterbildungsphase in der Ausbildung zur Hotelfachfrau, die die Zusatzqualifikation Hotelmanagement belegen. In dieser gibt es zusätzliche schulische Inhalte wie mehrere Fremdsprachen, Personalwesen, Vertrags- und Handelsrecht. Nach der Ausbildung müssen die Hotelfachkräfte sechs Monate im europäischen Ausland arbeiten, um ihre praktische Erfahrung zu vertiefen. Nach einer Abschlussprüfung stehen ihnen die Türen in Europa offen.

Ausbildung zur Hotelfachfrau: Gehalt und Dauer

Die Ausbildung zur Hotelfachfrau oder als Hotelfachmann umfasst drei Jahre. Als notwendiger Schulabschluss wird in der Regel die Mittlere Reife erwartet. Das Gehalt während der Ausbildung ist nicht einheitlich und sowohl vom Betrieb als auch vom Bundesland abhängig, in dem man arbeitet.

Im Durchschnitt können Azubis im ersten Lehrjahr rund 800 Euro, im zweiten Lehrjahr ungefähr 900 Euro und im dritten Lehrjahr 1100 Euro im Monat erwarten. Das Einstiegsgehalt als Hotelfachfrau im Beruf nach der Ausbildung beträgt etwa 2000 Euro brutto monatlich, berichtet das Portal ausbildung.de. In Baden-Württemberg verdient man durchschnittlich als fertig ausgebildete Hotelfachfrau bundesweit am meisten.

Von Laura Bernert