Wer denkt, dass nur ein langjähriger SHK-Monteur mit seinem eigenen Bus unterwegs sei, den belehrt Christoph Fritz eines Besseren. Der 22-Jährige hat vor einem Jahr ausgelernt und ist seither für die Firma Herold aus Lauffen im Landkreis Heilbronn unterwegs.
„Ich muss ja immer wieder woanders hin und brauche mein Werkzeug“, sagt Fritz. Er versorgt Kunden mit dem ganzen Spektrum seines Monteursberufs: Sanitär, Heizung, Klima. Dafür steht das SHK, das der Berufsbezeichnung Anlagenmechaniker folgt.
Die Ausbildung zum SHK-Monteur
Derzeit ist Christoph Fritz in Bretzfeld bei Heilbronn eingesetzt, zwei große Gebäude sind im Bau. Die Aufgabe des Monteurs aus Nordheim bei Heilbronn ist es, Rohrleitungen zu verlegen. „Erst zum Schluss kommt alles Sichtbare: die Keramik und die Armaturen“, sagt Fritz. Ein wichtiger Schritt zuvor sei eine Überprüfung. „Wenn die Bäder für Abwasser und Trinkwasser komplett verrohrt sind“, wie Fritz sagt, „dann kommt das Abdrücken.“ Das bedeutet, dass Luft durch die Leitungsverbindungen gedrückt wird, um zu überprüfen, dass alles dicht ist.
Nachdem er in Lauffen im Landkreis Heilbronn die Realschule besucht hatte, hat Christoph Fritz in Heilbronn die Fachhochschulreife gemacht. So hat er die Ausbildung zum SHK-Monteur von ursprünglich vorgesehenen dreieinhalb auf zweieinhalb Jahre verkürzt. Grundsätzlich benötigt man für die Ausbildung eine solide Mittlere Reife oder das (Fach-)Abitur.
SHK-Monteur: Mit Wärmepumpen am Puls der Zeit
Seine SHK-Monteursausbildung hat Fritz gut gefallen. Interessant und abwechslungsreich sei sie gewesen. „Ich habe auf unterschiedlichen Baustellen gearbeitet und war auf Montage an der tschechischen Grenze.“ Am Puls der Zeit mit neuen Heizungstechnologien wie Wärmepumpen: Bei Neubauten, erklärt Fritz, wenn das Haus gut gedämmt sei und eine Fußbodenheizung habe, sei eine Wärmepumpe sehr empfehlenswert.
„Wärmepumpen haben, bezogen auf den Strom, den sie brauchen, bessere Konditionen“, erklärt der Handwerker. „Die verwendete Energie wird direkter umgesetzt.“ Daher könnten Wärmepumpen bei weniger gedämmten Häusern und alten Heizsystemen ihre Wirkung nicht voll entfalten. Wärmepumpen haben auch während seiner Ausbildung bereits regulär zum Lernstoff gehört.
Monteurs- und Bauberufe im Wandel
Klimatechnik begreift Fritz als eine der drängendsten Fragen der Zeit. Er freut sich, dass er als SHK-Monteur Teil des Wandels ist. „Manchmal wirkt es, als sei es gesellschaftlich verrufen“, sagt Fritz, „einen Beruf auf dem Bau zu haben – dabei sehen wir ja, wie sehr Fachkräfte da gesucht werden“. Manchmal sei der Umgangston auf dem Bau durchaus relativ rau. Aber Christoph Fritz ist guter Dinge und sieht auch hier einen Wandel. „Wertschätzung im Umgang miteinander werden immer wichtiger.“
Berufsschule bedeutete für den SHK-Monteur Christoph Fritz einen Turnus von zwei Wochen Blockunterricht, abgewechselt von sieben Wochen Arbeit. „Das hat im Technischen Schulzentrum in Heilbronn stattgefunden“, sagt Fritz. Außerdem gab es überbetriebliche Kurse. „Das war praktisches Lernen: ein Schweißkurs oder ein Crashkurs in Elektronik“, berichtet Fritz über die Ausbildungsinhalte, die in den Böllinger Höfen vermittelt wurden.
Gehalt: Das verdient ein Monteur
Während der Ausbildung verdienen Monteure etwa 900 Euro im ersten, rund 1.000 Euro im zweiten und knapp über 1.000 Euro im dritten Lehrjahr. Als Einstiegsgehalt können sie mit 1.700 bis 2.300 Euro brutto im Monat rechnen. Damit liegt das Startgehalt nach der Ausbildung in einem ähnlichen Bereich wie im Hotelgewerbe. Wer mehrere Jahre Berufserfahrung und darüber hinaus noch einen Fachwirt-Titel vorweisen kann, der geht mit bis zu 3.200 Euro monatlichem Bruttogehalt nach Hause.
Aufgrund des bereits angesprochenen Fachkräftemangels in der Baubranche haben Monteure eine gute Zukunftsperspektiven. Gerade, weil im Bereich Nachhaltigkeit in der Baubranche – Stichwort: Wärmepumpe – derzeit vieles im Umbruch ist und sich auch in den kommenden Jahren noch einiges weiterentwickeln wird.
Philip-Simon Klein