Beim Gedanken an das Vorstellungsgespräch haben viele ein unangenehmes Flattern im Magen. Dabei sind es oft auch ganz praktische Dinge, die Sorgen bereiten. Manch ein Bewerber steht vor dem Kleiderschrank mit der Frage: Was ziehe ich eigentlich an? Dann den alten Konfirmationsanzug herauszukramen, der gerade noch so passt, ist keine gute Idee, findet Stilberaterin Silke Gerloff. Es gehe darum zu zeigen: „Ich habe mir Mühe gegeben.“

Personaler achten auf kleine Details
Personaler achten dabei genau auf kleine Details. Immerhin haben sie bei einem Gespräch genug Zeit den Bewerber gründlich zu mustern. Daher macht es Sinn sein Outfit gut zu planen – vom Scheitel bis zur Sohle. Auch die Frisur ist Teil des Ensembles. „Nicht zu viel Haare im Gesicht“, empfiehlt die Expertin. Also den Bart ordentlich trimmen und lange Haare besser zurückbinden. Frauen sollten das Make-up dezent halten. Wer sich gerne noch einen Spritzer Parfüm auf den Hals sprüht, sollte dabei vorsichtig sein. Ein zu aufdringlicher Geruch wirkt unangenehm für das Gegenüber. „Ist es ein angenehmes Miteinander oder ist da irgendetwas, das stört?“, das sei eine wichtige Frage für Personaler, erklärt Silke Gerloff. „Es geht darum, dass von dem Gespräch kein negativer Nachhall, sondern eine positive Erinnerung bleibt.“ Stören können nicht nur schlecht sitzende oder unpassende Kleidungsstücke, sondern auch Kleinigkeiten wie klimpernder Schmuck, Mundgeruch oder ungepflegte Fingernägel. Daher empfiehlt es sich, diese Basicsnicht zu vernachlässigen. Bei der Kleidung sollte der Bewerber vor allem darauf achten, dass sie zum Unternehmen und der Branche passt. Der Tipp der Stilberaterin: Einfach mal auf dem Webauftritt der Firma nach Gruppenaufnahmen suchen und sich anschauen wie die Mitarbeiter angezogen sind. „Im Zweifel lieber zu elegant als zu sportlich“, empfiehlt Silke Gerloff. Dabei gelte die Regel, sich immer ein bis zwei Stufen besser zu kleiden als auf der angestrebten Position im Arbeitsleben. In klassischen Büroberufen ist das für die Männer ein Anzug in anthrazit oder dunkelblau. „Kein Schwarz, das wird immer mit Beerdigungen und Feierlichkeiten in Verbindung gebracht.“ Dazu ein Business-Hemd, sowie Gürtel und Lederschuhe im gleichen Farbton.
In Kreativberufen darf die Kleidung entspannter sein
In Kreativberufen oder dem Handwerk ist die Kleiderordnung insgesamt entspannter, da darf es auch eine dunkelblaue Jeans zum Hemd sein – allerdings ohne Flicken und Löcher. Frauen dürfen neben dem Hosenanzug auch zu Kleid und Kostüm greifen. Wichtig dabei: nicht zu viel Haut zeigen und keine romantischen Blümchenmuster oder Pastellfarben wählen. Sonst werde die Bewerberin schnell als weniger kompetent eingeschätzt, warnt Silke Gerloff. Auch bei den Absätzen empfiehlt es sich Zurückhaltung zu wahren. Mehr als sechs Zentimeter sind zuviel, meint die Expertin.
Beitrag von Heilbronner Stimme