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Zwischen Frankfurt und Heilbronn

Julia Menning studiert Dienstleistungsmanagement. In der Praxiszeit ist sie bei einer Verpackungsfirma in Frankfurt.

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„Ich war schon immer ein kreativer Mensch“, sagt Julia Menning, die an der DHBW Heilbronn im sechsten Semester BWL-Dienstleistungsmanagement mit dem Schwerpunkt Media, Vertrieb und Kommunikation studiert. Schon vor Beginn des Studiums hat sie privat viel fotografiert oder Videos geschnitten. „Naturbilder, Schwarz-weiß-Bilder, Nahaufnahmen“, sagt die 23-Jährige.

Theorie und Praxis

Während die Entscheidung für einen Studiengang ein längerer Prozess war, stand eine Sache von Anfang an fest: Es sollte ein duales Studium sein. „Ich wollte den regelmäßigen Wechsel von Theorie– und Praxisphasen„, betont Menning. Auf zwölf Wochen wissenschaftliches Studium an der Hochschule folgen zwölf Wochen berufliche Praxis im Partnerunternehmen. Im Fall von Julia Menning ist das der Fachverband der Faltschachtel-Industrie (FFI) in Frankfurt.

Dass sie den praktischen Teil ihres Studiums in der Verpackungsbranche macht, klingt für viele zunächst ungewöhnlich. „Typisch für diesen Studiengang ist es, in eine Medienagentur zu gehen“, sagt die Studentin. „Das wollte ich aber ganz bewusst nicht. Denn ich wollte nicht nur als Projektmanagerin ein kleines Licht sein, sondern Verantwortung übernehmen, viel rumkommen und Abwechslung haben.“ 

Abwechslung

Abwechslung hat Julia Menning bei ihrem Partnerunternehmen auf jeden Fall: „Wir sind superklein, aber mein Arbeitsumfeld ist supergroß.“ Sie kümmert sich um den Bereich Ausbildung und Recruiting, macht viel redaktionelle PR-Arbeit und Marketing, und ist ins Alltagsgeschäft eingebunden. „Ich habe zum Beispiel einen Leitfaden für das Azubi-Recruiting erstellt, der deutschlandweit eingesetzt wird“, erzählt Menning. Klingt anstrengend, ist für sie aber das Gegenteil: „Die Theorie besteht zu einem großen Teil aus BWL und Wirtschaft, ist also knallhart. Im Vergleich dazu ist der Vollzeitjob in Frankfurt Erholung.“

Während der Theoriephase in Heilbronn lebt Julia Menning bei ihren Eltern in Weinsberg. In Frankfurt hat sie ihre eigene Wohnung. Was für das BWL-Dienstleistungsmanagement-Studium an der DHBW von Vorteil ist, sind laut Menning gute Englischkenntnisse: „Wir haben zum Beispiel eine Vorlesung komplett auf Englisch“, sagt sie. Auch Business-English wird angeboten. Für die 23-Jährige ist das nicht nötig, da sie während der Schulzeit ein halbes Jahr in Kanada gelebt hat. „Einen Auslandsaufenthalt kann ich wirklich nur jedem empfehlen. Noch wichtiger als im Theorieteil sind die Englischkenntnisse im Praxisteil. Denn man hat viele internationale Anrufe zu tätigen. Mittlerweile bin ich in der Firma diejenige, die bei ausländischen Kunden ans Telefon geholt wird.“

Kommunikationsmodell

Generell spielt das Thema Kommunikation in Mennings Studiengang eine wichtige Rolle. „Wir haben die typischen Kommunikationsmodelle gelernt. Also, was zwischen Sender und Empfänger abläuft, welche Faktoren mit reinspielen. Spezifischer ging es dann auch viel um das Käuferverhalten, also die psychologische Schiene. Wir haben zum Beispiel Marketingstrategien verschiedener Unternehmen daraufhin untersucht, ob sie eine gewünschte Botschaft vermitteln.“ 

Beim Thema Marketingstrategien geht es neben Inhalt oder Schrift auch um Audio- und Videoproduktion oder Bildsprache. „Was den Betrachter anspricht, ist ein goldener Schnitt, ein Kindchenschema, ein Bild, das die Hauptbotschaft in den Fokus stellt und nicht überladen ist“, zählt Menning ein paar Beispiele auf.

Natürlich gibt es auch Studieninhalte wie etwa Bilanzierung, die Julia Menning weniger Spaß machen: „70 Prozent der Theorie sind BWL-Inhalte. Das war teilweise schon etwas viel für mich.“ Mittlerweile ist sie aber froh über ihre BWL-Kenntnisse: „Auf Dauer möchte ich mich gerne im Sportbereich selbstständig machen, und da wird dieses Wissen sehr hilfreich sein.“ An fünf Tagen in der Woche macht Menning im Fitnessstudio Kraftsport. „Das ist ein Ausgleich, den ich neben dem Arbeitsalltag oder dem Studium unbedingt brauche.“ Nach den letzten Prüfungen wird Julia Menning noch mindestens sechs Monate bei ihrem Arbeitgeber in Frankfurt bleiben. 

Beitrag von Michelle Christin List