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Polizist*in

Hellwach durch die Nacht bei der Polizei

Jeanine Höfers hat ein duales Bachelorstudium zur Polizeikomissarin absolviert. Nächtliche Einsätze sind für sie dabei längst Routine.

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Ob Jeanine Höfers einen Film schauen will? „Nein, ich gehe jetzt arbeiten.“ So klingt eine Unterhaltung zwischen ihr und der kleinen Schwester öfter mal. Denn während die Familie den Abend ausklingen lässt, sich bald schlafen legt, beginnt bei Jeanine Höfers der Arbeitstag. Oder besser gesagt: die Arbeitsnacht – und die ist manchmal auch wie im Film. Ein- bis zweimal pro Woche hatte Jeanine während ihres dualen Bachelorstudiums zur Polizeikommissarin Nachtdienst.

Ob auch mal das Gegenteil der Fall ist? „Ja, hin und wieder haben wir auch ruhige Nächte.“ Dann fährt Höfers entweder Kontrollen oder sie nutzt die Zeit für den Papierkram. „Ordnungswidrigkeiten ans Ordnungsamt melden, Strafanzeigen an die Staatsanwaltschaft – wir müssen alles aufschreiben, was wir draußen gemacht haben.“

Abwechslungsreiche Arbeit

Von 19.30 bis 5 Uhr morgens dauert die Nachtschicht. Für Höfers ist die Uhrzeit überhaupt kein Problem: „Durch die verschiedenen Schichten ist es umso abwechslungsreicher. Tagsüber rücken wir meistens wegen Unfällen aus. Nachts geht es dann vor allem um Ruhestörung, Streitereien, Schlägereien und Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Auch verdächtige Wahrnehmungen werden oft gemeldet. Das bedeutet dann zum Beispiel, dass jemand um die Häuser schleicht.“

An ihren ersten Einsatz erinnert sie sich gut: „Nach einem Einbruchalarm in einer großen Firma haben wir mit mehreren Kollegen das Gebäude umstellt. Das war alles ganz neu für mich und ich war echt aufgeregt.“

Viele Möglichkeiten

Und wie sieht es während der nächtlichen Streife aus? „Man ist immer zu zweit unterwegs und kann sich auf den Streifenpartner verlassen. Es gibt schon Leute, die richtig doof werden, wenn sie etwas getrunken haben. Dann gibt es Widerstände. Aber Beleidigungen oder Handgreiflichkeiten hatte ich bis jetzt noch nicht.“ Dass das aber zum Job dazu gehört und früher oder später auf sie zukommen wird, das ist Höfers klar.