Florian Raabe spannt an, Sina Konrad korrigiert: Beim EMS-Training werden Elektro-Impulse in den Körper geschickt. So wird die Tiefenmuskulatur trainiert.
Auf den ersten Blick sieht es nach einer schwarzen Schutzweste aus. Doch etwas anderes steckt hinter der außergewöhnlichen Kleidung: EMS-Training. EMS steht für Elektro Muskel Stimulation. Angeschlossen an das Trainingsgerät schickt die Weste elektrische Impulse in den Körper. Spannt Florian Raabe dann noch die Muskeln an, ist der Trainings-Effekt umso stärker. Raabe und Sina Konrad haben ihre Leidenschaft – Sport machen und sich gesund ernähren – zum Beruf gemacht. Die beiden dual Studierenden des Gesundheits- und Präventionsmanagements helfen anderen dabei, ebenfalls einen gesunden Lebensstil zu etablieren.
„Am schönsten ist es, wenn der Kunde glücklich zu einem kommt, weil er sein Ziel erreicht hat und etwa keine Rückenschmerzen mehr hat oder wieder mit seinen Enkeln spielen kann. Da weiß ich dann, wofür ich das mache“, sagt die 22-Jährige. Ihr Kollege Raabe erzählt von seinem schönsten Moment: „Wenn sich ein Kunde bei uns wohlfühlt, sich bei uns bedankt und wir wertgeschätzt werden.“
Eine Frau habe etwa starke Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule gehabt, die mit viel Training und Übungen zu Hause vergingen. „Da konnte ich die Lebensqualität der Kundin verbessern“, sagt Raabe strahlend. Sina Konrad ist bereits im letzten von drei Ausbildungsjahren und studiert im Fernstudium. Besonders reizt die Sinsheimerin an dem Studium die Kombination aus Theorie und Praxis: „Der Alltag ist sehr abwechslungsreich, im Studio bin ich nah am Kunden und zu Hause im Fernstudium lerne ich die Theorie für die Arbeit in der Praxis.“ Florian Raabe ist noch im ersten Jahr und studiert in Präsenz in Stuttgart. Er empfiehlt das duale Studium weiter und rät neben einer gewissen Sportaffinität: „Du musst dafür brennen, anderen Leuten helfen zu wollen. Und du solltest den Kundenkontakt mögen.“ Das Gute an dem Studium sei zudem, sich die Studieninhalte selbst einteilen zu können und die Theorie direkt im Studio anzuwenden.
Eine wichtige Rolle für ein gesundes Leben, spielt eine ausgewogene Ernährung. Konrad teilt ihre drei wichtigsten Tipps: „Je weniger verarbeitete Lebensmittel man isst, desto gesünder. Viel Obst und Gemüse essen sowie Wasser trinken. Und darauf achten, viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Proteine zu sich zu nehmen.“ Und welche Tipps haben die beiden für absolute Sportmuffel, um sich regelmäßig zu bewegen? Raabe sagt: „Den inneren Schweinehund überwinden, bis es zur Routine wird. Dann gehört Sport genau so zum Alltag dazu wie Zähne putzen oder Hände waschen.“
„Mit einmal Training pro Woche ist man gut bedient. Am besten zu Hause und im Alltag regelmäßig Sport integrieren oder stehend arbeiten sowie sich ab und zu dehnen“, rät Sina Konrad. Auch Stress spiele eine große Rolle bei Prävention von Krankheiten. Hier raten die Experten Stress wahrzunehmen, Achtsamkeit etwa durch Meditation zu üben, den Tag zu reflektieren und besser zu planen.
Jennifer Schnell