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Pharmazeutisch-technischer Assistent*in

Viel los in der Apotheke

Männliche pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) in Ausbildung und Beruf sind bisher noch selten.

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Naturwissenschaftliches Interesse, gepaart mit Freude am Kundenkontakt – das sollten angehende pharmazeutisch-technische Assistenten, kurz PTA, mitbringen, sagt Enes Pacariz. Der 23-Jährige hat seine Ausbildung im Frühjahr erfolgreich abgeschlossen und arbeitet in diesem Beruf seit Mai in Vollzeit in der Engel-Apotheke in Heilbronn. Hier hat er auch ein sechsmonatiges Praktikum im Rahmen seiner Ausbildung absolviert.

Enes Pacariz liebt die Arbeit mit Kunden in der Engel-Apotheke Heilbronn: „Man muss empathisch sein.“

Herstellen

Den Beruf des PTA kannte Enes in seiner Schulzeit noch nicht. Der Heilbronner stieß darauf, weil er sich für Biologie und die Arbeit mit Menschen begeistert. Zu den Tätigkeiten von pharmazeutisch-technischen Assistenten gehören, wie Enes aufzählt: „Medikamente testen, die vom Arzt für die Patienten individuell verschriebenen Salben und Lösungen herstellen sowie die Warenwirtschaft.“

Am meisten Spaß mache ihm aber eine der wichtigsten Aufgaben in seinem Beruf: „Die Menschen zu beraten und ihnen helfen zu können.“ PTA informieren unter der Aufsicht eines Apothekers die Kunden und verkaufen ihnen die passende Arznei.

Man müsse mit Stress klarkommen, denn in der Apotheke gebe es 24 Stunden lang etwas zu tun, betont Enes. Besonders in der Corona-Zeit kamen viele verunsicherte Leute in die zentral gelegene Stadtapotheke. „Als PTA brauchst du pharmazeutisches Fachwissen und solltest gleichzeitig psychisch für die Kunden da sein“, sagt er. Man habe fast nur mit kranken Menschen zu tun. „Manchmal reichen auch schöne Worte, um die Apothekenbesucher zu unterstützen.“ Gleich zu Beginn seiner Anstellung bekam Enes die Verantwortung für das von der Engel-Apotheke betriebene Testzentrum im Käthchenhof. 

Einziger Mann

Den Beruf zum pharmazeutisch-technischen Assistenten steuern bisher großteils Frauen an: Laut der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände lag der Anteil an weiblichen PTA 2020 in öffentlichen Apotheken bei 96,8 Prozent: In seinem Jahrgang der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn war Enes einer von drei Männern. „Bis zum Ende der Prüfung blieb ich zwischen etwa 50 Absolventinnen als einziger Mann übrig“, sagt Enes und lacht. Die Ausbildung war für ihn eine glückliche Zeit: „Wir hatten in der Klasse einen sehr guten Zusammenhalt.“  

Hintergrund

In Heilbronn, Mannheim und Stuttgart befinden sich Berufsschulen für PTA. Die Fachhochschulreife ist Voraussetzung für die zweieinhalbjährige Ausbildung. Gelehrt wird etwa Chemie, Galenik (Arzneimittelherstellung) und Botanik. Staatlich geprüfte PTA haben laut den Bernd-Blindow-Schulen sehr gute Berufschancen, etwa in Apotheken oder bei Krankenkassen. 

Beitrag von Bigna Fink