Der Himmel über dem Untereisesheimer Friedhof ist blau, angenehm kühl ist es im Schatten. Im Boden klaffen zwei ringförmige Gräben, die einmal Urnengräber für eine Grabstätte beinhalten sollen. Bevor es soweit ist, muss David Seufer erst einmal sogenannten Einkorn-Beton – im Gegensatz zu Flüssigbeton ein grobes, kerniges Gemisch – ausbringen. „Der ist wasserdurchlässig“, erklärt der 17-Jährige. Regenwasser kann so im Grund versickern. Eine wichtige Maßnahme gegen die zunehmende Wasserknappheit durch die menschengemachte Erderhitzung.

Draußen
David mag es sehr, während der Arbeit draußen zu sein: „Ich mag die frische Luft“, erzählt der Auszubildende, der seit September im zweiten Lehrjahr als Garten- und Landschaftsbauer bei der Roland Jung GmbH in Ellhofen ist.
Bevor der Beton ausgebracht wird, prüft der Jugendliche mit einer Wasserwage, ob der Untergrund aus aufgeschüttetem Kies eben ist. Ein erfahrener Vorarbeiter hat die Gräben zuvor mit dem Bagger ausgehoben. Dann werden die Urnenhülsen gleichmäßig in den Gräben platziert und ein Stück weit mit Einkorn-Beton bedeckt, es folgen Erde und Schotter. „Wir nennen das Tiefbauarbeiten“, erklärt David. Neben dem Wege- und Mauerbau, der Installation von Bewässerungsanlagen und der Arbeit mit Maschinen wie Bagger, Rüttler und Stampfer, mache dieser zur Bautechnik gehörende Bereich 80 Prozent seiner Ausbildung aus. „Bei den anderen 20 Prozent geht es um botanische Kenntnisse“, so David.
Muster
Dabei geht es um die Verwendung und Pflege bestimmter Pflanzen, wie die Suche nach „Pflanzen, die klimatisch gut in ihre Umgebung passen“, erzählt der Lehrensteinsfelder. Im ersten Ausbildungsjahr hat er mehr in Privatgärten gearbeitet. Öffentliche Arbeitgeber können Städte und Gemeinden sein. Hier pflegen Garten- und Landschaftsbauer- und -bauerinnen Grünanlagen, Dachgärten oder führen Renaturierungen von Bächen und Fassadenbegrünungen durch.
In Parkanlagen werden asphaltierte Wege zunehmend aufgebrochen, um ökologischere Kies- und Schotterwege anzubringen. Wege- und Pflasterarbeiten gefallen David sehr: „Ich mag die vielfältigen und bunten Muster.“
Über die Ausbildung
Nach der Ausbildung können Garten- und Landschaftsbauer und -bauerinnen auch bei Städten oder Gemeinden arbeiten. Weitere Arbeitsmöglichkeiten gibt es durch eine Vielzahl an Fortbildungen. Gearbeitet werden kann dann auch in der Planung und Bauleitung zum Beispiel bei Ämtern oder als Baumkletter. Die Bezahlung beträgt gemäß Tarifvertrag je nach Lehrjahr 930 bis 1135 Euro, ausgelernt gibt es ungefähr 2800 Euro brutto im Monat.
Beitrag von André Daub