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Zweiradmechatroniker*in

Brummendes Geschäft

Motorradtechniker bringen Maschinen auf Trab

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Zuerst war es nur ein vages Interesse. Ihre Freunde besaßen Motorräder. Dann wollte sie selbst wissen, „wie das alles funktioniert“. Maja Vukojevic lernt aktuell den Beruf der Zweiradmechatronikerin mit dem Schwerpunkt Motorradtechnik. Einen Ausbildungsplatz findet eigentlich jeder, der interessiert und motiviert ist, wie Johannes Bömken vom Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk erklärt. Die Aufgaben sind klar umrissen: „Zweiradmechatroniker führen sämtliche Diagnose-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeitenan Zweirädern durch.“

Als angehende Zweiradmechatronikerin übernimmt Maja Vukojevic schon selbstständig Aufgaben. Foto: Ole Spata

Fehler in elektronischen Systemen finden 

Das heißt, die Handwerker müssen Fehler in elektronischen Systemen finden, sie bewerten und reparieren können. Eine bestimmte Schulbildung ist keine Voraussetzung für die Ausbildung. Bewerber sollten aber mindestens einen Hauptschulabschluss haben, im besten Fall die mittlere Reife. Ein Augenmerk liegt auf den Noten in den Fächern Werken und Technik sowie Physik und Mathematik.  

Denn Zweiradmechatronikermontieren und demontieren Bauteile, prüfen elektrische und elektronische Systeme und berechnen Einstellwerte.Johanna Telieps vom Bundesinstitut für Berufsbildung sagt, Azubis müsse deshalb ein gewisses Händchen und Interesse für Mechanik mitbringen: „Sowohl was den Bereich der Fahrzeugtechnik und Metallbearbeitung angeht als auch das Elektrotechnische.“  

Außerdem sollten die angehenden Mechatroniker kein Problem damit haben, sich die Hände dreckig zu machen und mit anzupacken, betont sie. Zum Werkstattalltag gehört es, Ersatzteile zu tragen, Räder zu wechseln und die teils schweren Maschinen zu bewegen.

Gerade in den Werkstätten oder bei den Motorradhändlern hängt das Geschäft stark vom Kundenkontakt ab. Ohne eine gewisse sozial-kommunikative Kompetenz geht es daher nicht: Zweiradmechatroniker beraten und helfen serviceorientiert weiter. Mit sich wandelnden Technologien verändern sich auch die Anforderungen an die Mechatroniker. „Die Elektrisierung macht sich in der Berufsschule bemerkbar“, erzählt Maja Vukojevic. „Dort gehen wir verschiedene Motorenarten durch und beschäftigen uns mit dem E-Motor.

Es gibt keinen bundesweit einheitlichen Flächentarifvertrag

Die angehenden Zweiradmechatroniker erhalten unterschiedlich viel Ausbildungsgehalt. Der Grund ist, dass es keinen bundesweit einheitlichen Flächentarifvertrag gibt. Vielmehr gibt es Richtwerte. Der Agentur für Arbeit zufolge bewegt sich dieser im ersten Lehrjahr bei den Handwerksbetrieben zwischen 685 und 869 Euro brutto monatlich. Im letzten Ausbildungsjahr können es 780 bis rund 1090 Euro sein. Wie viel ein Zweiradmechatroniker nach der Ausbildung verdient, hängt von seiner Qualifikation ab.

Beitrag von Hendrik Polland