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Ohne sie läuft nichts

Max Hinderer macht eine Ausbildung zum operationstechnischen Assistenten. Die sind unabdingbar für einen erfolgreichen chirurgischen Eingriff.

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Nach dem Abitur stand für Max Hinderer fest, dass er einen medizinischen Beruf erlernen möchte. An Chirurgie ist er ganz besonders interessiert. „Ich finde das total beeindruckend, wie wir zum Beispiel einen komplizierten Bruch im Arm wiederherstellen können“, sagt Max, der am Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn eine Ausbildung zum operationstechnischen Assistenten (OTA) machte.

Besprechung vor der OP

Wir, das ist das Team zu dem Max Hinderer gehört. Operateur, zwei OTAs und der Anästhesist mit dem anästhesietechnischen Assistenten (ATA) arbeiten bei einem chirurgischen Eingriff im Operationssaal eng zusammen, um Verletzten und Kranken zu helfen. „Ohne den operationstechnischen Assistenten läuft nichts“, weiß der Auszubildende zu berichten. Er hat verantwortungsvolle Aufgaben während der Operation, aber auch in der Vorbereitung und Nachsorge.

Wie heißt der Patient, welches Körperteil wird operiert – vor dem ersten Schnitt bespricht der Operateur mit allen Akteuren den Ablauf. Im Saal herrscht konzentrierte Stille, kommuniziert wird vor allem über Mimik und Gestik. „Der Operateur ist darauf angewiesen, dass der Assistent ihm das richtige Instrument zur richtigen Zeit reicht“, sagt Max Hinderer.

Zu Zweit

Dabei arbeiten die OTAs immer zu zweit: Der Instrumentierende ist steril und steht am OP-Tisch. Der Springer ist unsteril und übernimmt die Saalassistenz. Er hat die Aufgabe, die Verpackungen aller Materialien zu öffnen, damit der Instrumentierende die sterilen Gegenstände entnehmen und dem Operateur reichen kann. Außerdem dokumentiert der Springer alles, was bei der Operation benötigt wird. Bauchtücher, Kompressen, Nahtmaterial – das muss genau gezählt werden, damit nachher nichts im Körper des Patienten verbleibt.

„Man hat sehr viel Verantwortung und muss sorgfältig arbeiten“, sagt Max Hinderer. Damit während der Operation alles glatt läuft, überprüfen die OTAs die Geräte und legen die Instrumente bereit. Außerdem sind sie dafür zuständig, den Patienten auf dem OP-Tisch zu positionieren. Anschließend geben sie die benutzten Instrumente zur Reinigung und Wiederaufbereitung in die Zentralsterilisation.

Körperlich anspruchsvoll

Vielfältig und fordernd ist der Arbeitsalltag der OTAs. Bis zu zehn Stunden stehen die operationstechnischen Assistent*innen am OP-Tisch. „Man sollte nicht zart besaitet sein. Es ist ein körperlich anspruchsvoller Job“, sagt Max Hinderer. Nicht nur das: Um sich nicht bei kranken Patienten anzustecken oder diese in Gefahr zu bringen, ist Hygiene das oberste Gebot. Hände waschen, desinfizieren, Kleidung wechseln.

Die Arbeitskleidung besteht aus grünem Hemd und langer Hose, dazu abwaschbare Schuhe. Die Haare verschwinden unter einer Haube, der untere Teil des Gesichts wird durch einen Mundschutz verdeckt. Schmuck, lange Fingernägel – alles tabu. „Da bleibt nicht viel Platz für Individualität, höchstens bei der Unterwäsche“, scherzt Max Hinderer.

Im Schichtdienst

Trotzdem ist er von seinem Job begeistert: „Kein Tag ist wie der andere. Man kann endlos dazulernen“. Dabei übt er auch den Umgang mit technischen Geräten und Instrumenten. Anatomie, Krankheits- und Hygienelehre – die Ausbildungsinhalte sind anspruchsvoll und umfangreich. Nach dem Abschluss der dreijährigen Ausbildung kann Max Hinderer die OP-Abläufe im Schlaf durchgehen. Apropos Nachtruhe – als OTA im Krankenhaus sind Arbeitszeiten im Schichtdienst von früh bis spät, sowie in der Nacht und auch am Wochenende selbstverständlich.

„Mir ist wichtig, dass ich Menschen helfen kann“, sagt Max Hinderer, der nach seinem Abitur ein FSJ gemacht hat. „Außerdem macht die Arbeit im OP viel Spaß.“

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