Schreiner-Azubi Cajo Bäuerle schätzt es, täglich mit natürlichen Rohstoffen zu arbeiten.
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Ausbildung zum Schreiner: Aufgaben, Gehalt und Voraussetzungen

Schreiner arbeiten mit natürlichen Rohstoffen und können bei vielen unterschiedlichen Projekten durchaus ihre Kreativität einbringen.

Schreiner-Azubi Cajo Bäuerle schätzt es, täglich mit natürlichen Rohstoffen zu arbeiten.

Inmitten von Holzspänen, Tischplatten und Sägen fühlt sich Cajo Bäuerle wohl. Der 21-Jährige befindet sich gerade im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Schreiner. Hier in der Werkstatt des Design Ateliers Neckermann in Heilbronn lernt der Azubi alles, was man für das Schreinerhandwerk können muss. Er besäumt, hobelt und montiert. „Der Beruf macht mir ziemlich viel Spaß bis jetzt“, sagt er.

Im Auftrag von Kunden fertigt der junge, angehende Schreiner in seiner Ausbildung zusammen mit seinem Chef Christian Neckermann in Heilbronn Tischplatten, Fensterläden oder Schränke an. Am meisten Spaß hat er, wenn der Kunde keine konkreten Vorstellungen hat und er das Möbelstück mitgestalten kann. Wenn am Ende ein fertiger Schrank entstanden ist, erfüllt ihn das mit Stolz.

Ausbildung zum Schreiner dauert drei Jahre

Als Schreiner oder Tischler sollte man Kraft haben, denn die Materialien sind schwer. Auch ein wenig handwerkliches Geschick und Gespür für Zahlen sollte man mitbringen, sagt Azubi Cajo Bäuerle, der in Flein bei Heilbronn wohnt. So kann man Flächen berechnen und die Kosten überschlagen. Aber das könne man alles lernen, sagt der angehende Schreiner.

Die Ausbildung zum Schreiner dauert insgesamt drei Jahre. Cajo Bäuerle ist immer nur freitags in der Werkstatt, den Rest der Woche hat er gemeinsam mit den sechs anderen Schreinerazubis in seiner Gruppe Unterricht in der Berufsfachschule. Dort lernt er vor allem die Praxis näher kennen.

So viel verdient ein Schreiner-Azubi

Bei seinem zurückliegenden Projekt im Zuge seiner Ausbildung zum Schreiner habe Bäuerle etwa einen Hocker entworfen und gebaut. Im Theorieunterricht lernt er etwas über Holzwerkstoffe, Oberflächenbehandlungen und Klebstoffe. Nächstes Jahr steht eine benotete Arbeitsprobe an. Im dritten Lehrjahr absolviert er dann die Gesellenprüfung. Diese besteht ebenfalls aus einem Theorie- und einem Praxisteil.

Während des ersten Lehrjahrs verdient Cajo Bäuerle in seiner Ausbildung 33 Euro, an dem einen Tag in der Woche, den er in der Werkstatt verbringt. Das sei der von der Innung empfohlene Tagessatz. In den Ferien kann er mehr in der Werkstatt arbeiten und sich etwas dazuverdienen. Im zweiten und dritten Lehrjahr wird er nach Tarif bezahlt. Dies sind derzeit 860 und 970 Euro, ab November 2023 werden es 900 und 1010 Euro sein. Nach bestandener Gesellenprüfung können ausgebildete Schreiner mit einem monatlichen Brutto-Einstiegsgehalt von knapp über 2000 Euro rechnen. Um mit der Schreinerausbildung beginnen zu können, setzen die Betriebe in der Regel mindestens die Mittlere Reife als Schulabschluss voraus.

Ausbildung zum Schreiner: Beruf mit Perspektive

Seine Ausbildung zum Schreiner hält Cajo Bäuerle für zukunftssicher. Holz und maßgefertigte Möbel werde es grundsätzlich immer geben, sagt er. An seine weitere Karriere denkt er noch nicht besonders intensiv. Eventuell möchte er später einen Meister oder Holztechniker draufsetzen. Aber so genau weiß er das noch nicht. Als Schreinermeister mit langjähriger Erfahrung ist ein Brutto-Monatsverdienst von mindestens 4000 Euro zu erwarten.

Von Theresa Heil